Alle Artikel in: Designklassiker

Bernardaud – 150 Jahre Porzellan-Geschichte

Die Anfänge von Bernardaud in Limoges Bernadauds Geschichte begann in Limoges, einer kleinen Stadt in Frankreich am Fluss Vienne. Die Stadt ist seit jeher für die Herstellung von Porzellan bekannt. Die Herstellung von Hartporzellan in Limoges begann, nachdem 1771 in der wirtschaftlich angeschlagenen Gegend von Saint-Yrieix-la-Perche, in der Nähe von Limoges, Kaolin entdeckt wurde – ein Hauptbestandteil von Porzellan. Limoges-Porzellan, auch “Das weiße Gold Frankreichs” genannt, ist trotz der leichten Transparenz ein Hartporzellan. Es ist strahlend weiß, transparent, jedoch extrem robust und widerstandsfähig. Es besteht im Unterschied zu Weichporzellan aus einem höheren Anteil an Kaolin. Weitere Bestandteile des Limoges-Porzellan sind Feldspat und Quarz. Vor 150 Jahren gab es eine große Nachfrage nach Porzellangeschirr, weshalb 1863 eine Fabrik in Limoges errichtet wurde. In dieser Fabrik arbeitete ein bis dahin noch unbekannter Lehrling mit dem Namen Leonard Bernardaud. Bernardaud stach durch seine handwerklichen Fähigkeiten und sein präzises Auge hervor und wurde nach zwanzig Jahren zum Verkaufsleiter und Teilhaber ernannt. Im Jahr 1900 übernahm die Firma dann seinen Namen, unter welchem sie bis heute bekannt ist. Bernardaud = …

100 Jahre Alessi

Von der handwerklichen Metallverarbeitung zur international anerkannten Designschmiede: Das 1921 am beschaulichen Ortasee im Piemont gegründete Unternehmen Alessi steht heute für Design der Extraklasse. 2021 jährt sich die Gründung zum hundertsten Mal. Grund genug, einen Blick auf Alessis Geschichte und seine Jubiläumskollektion zu werfen Ob Philippe Starck, Michael Graves oder Ettore Sottsass. Die Liste renommierter Designer, Architekten und Künstler, die mit Alessi zusammen gearbeitet haben oder es bis heute tun, ist lang. Zahlreiche Produkte sind mittlerweile nicht nur reine Haushaltsgegenstände, sondern durch ihre einzigartige Gestaltung längst zu Designikonen aufgestiegen. Weltweit zieren zahlreiche Alessi Objekte die Schaukästen von Museen. Doch der Weg dahin war lang. Am Anfang war die Metallverarbeitung Traditionell war die Region rund um das piemontesische Städtchen Omegna durch das Metallhandwerk geprägt. Und so verwundert es wenig, dass auch Giovanni Alessi und sein Bruder 1921 ihre Metallwarenfabrik und Gießerei gründeten. Damals übrigens noch unter der Firmierung Fratelli Alessi Omegna. FAO, so die Kurzform, produzierte zunächst noch Messingknäufe, weitete das Produktsortiment jedoch alsbald aus. Auch Kannen, Tabletts oder Zuckerdosen – also Waren, die bis heute …

mono – 60 Jahre “Made in Germany”

Mettmann in Nordrhein-Westfalen. Kaum zu glauben, aber: Hier hat eine renommierte Manufaktur ihren Sitz. Und darf 2019 bereits auf 60 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Grund genug, das Traditionsunternehmen mono und seine genialen Designklassiker zu würdigen. A wie Anfang. So einfach. Und so passend als Beschreibung für das erste Edelstahlbesteck der Marke: mono a. Das schlicht und aufs Wesentliche reduzierte Besteck von 1959 begründete maßgeblich den Aufstieg der nordrhein-westfälischen Firma. Die Geschichte hinter mono geht jedoch tiefer, weit über 100 Jahre zurück. Designtradition. Seit 1895. 1895 beginnt die Geschichte des deutschen Besteckproduzenten mit der Gründung der Britaniawarenfabrik W. Seibel durch Fabrikant Wilhelm Seibel I. Er legte den Grundstein für das Familienunternehmen, das heute in 5. Generation (unglaublich!) erfolgreich geführt wird. 1911 wurde ins hessische Ziegenhain expandiert, wo die Söhne Heinrich und Alfred Seibel den Betrieb übernahmen. Nach zwei Weltkriegen begann ab 1945 der Wiederaufbau, der zunächst aufgrund der steigenden Nachfrage nach Besteck nur eine Richtung kannte: Stets nach oben. Die 1950er Jahre waren hingegen geprägt von der steigenden Konkurrenz aus Spanien und Fernost. Entlassungen waren die Folge, …

Marimekko – Ikonische Muster aus Finnland

Skandinavisches Design ist in aller Munde. Und so auch die finnische Design-Schmiede Marimekko. Ein Name, der bereits nach finnischer Natur und Lebensart klingt. Was die Marke ausmacht und warum sie dieses Jahr sogar etwas zu feiern hat, stellen wir euch in diesem Blogpost vor. Armi Ratia. Mit ihr fing es an. Die Finnin gründete im Jahr 1951 die Marke Marimekko – und hatte schnell Erfolg mit kreativen und ausgefallenen Mustern, anfangs im Textilbereich. Bereits drei Jahre nach Gründung entstand das bis heute bestehende und unverwechselbare Firmenlogo mit dem hohen Wiedererkennungswert. Woher der kommt? Das Logo ist inspiriert vom simplen Schriftbild der Olivetti-Schreibmaschine. Ein kluger Schachzug, der sicherlich maßgeblich zum Erfolg beitrug. Schnell machte sich die finnische Marke auch weltweit einen Namen – und selbst die Stil-Ikone “Jackie” Kennedy wusste die ausgefallenen Muster des Design-Hauses zu schätzen: 1960 bestellte sie gleich sieben Kleider. Was mit Textilien und Mode begann, entwickelte sich schnell weiter. Marimekko ist heute eine geschätzte Lifestyle-Marke. Ihre legendären Muster sind mittlerweile auch auf zahlreichen Geschirrteilen, Dekorationsartikeln und Homeliving-Produkten vertreten. Selbst Regenschirme bringen mit …

Hachiman Omnioutil Eimer: Designklassiker aus Japan

Wenn redensartlich alles “im Eimer ist” verheißt das normalerweise nichts Gutes. Nicht so bei einer ganz besonderen Variante aus Japan. Denn der Omnioutil Eimer der japanischen Firma Hachiman ist ein wahres Multitalent. Ob drinnen oder draußen: Wir zeigen euch, was er alles kann. Schränke, Truhen, Regale. Möglichkeiten zum Verstauen von Dingen gibt es zahlreiche. Der Hachiman Eimer jedoch treibt die Nutzungsmöglichkeiten beinahe ins Unendliche. Seit seiner Einführung im Jahr 1993 entwickelte er sich zu einem herausragend praktischen Produkt weltwelt. Nicht zuletzt deswegen wurde der Omnioutil Eimer 2010 mit dem Long Life Design Award des Japan Institute of Design Promotion ausgezeichnet. Gerade seine universelle Nutzung macht den Eimer mit der gewellten Optik zum perfekten Alltagshelfer. Denn ob -20 Grad Celsius Frost oder bis zu 120 Grad Celsius Hitze, der aus robustem Kunststoff hergestellte Eimer ist für alle Gegebenheiten gemacht. Benutzt ihr den Hachiman im Interior-Bereich, ist von Kochen bis zu Haushaltsführung alles möglich: Der lebensmitteltaugliche Eimer eignet sich zur Lagerung von Lebensmitteln, wie Reis, Nudeln oder Gemüse. Doch auch Küchenabfälle lassen sich darin leicht entsorgen. Benutzen …

hammershoi-jul-slider

Scandi Weihnachten mit Kähler Hammershøi Jul

Glaubt ihr es? Das Jahr geht schon wieder schneller vorbei, als gedacht und bald steht Weihnachten vor der Tür. Wie praktisch, dass Kähler Design passenderweise eine Weihnachtsedition seines klassischen Geschirrs präsentiert hat: Kähler Hammershøi Christmas. Wir stellen euch das neue Weihnachtsgeschirr vor. Die Advents- und Weihnachtszeit. Kaum eine Zeit des Jahres kommt so stimmungsvoll daher; voller Gemütlichkeit im trauten Heim. Doch nicht nur weihnachtliche Dekoration liegt hoch im Kurs, nein, auch der Tisch soll mittlerweile festlich gedeckt sein. Abhilfe schafft ein elegantes Weihnachtsservice. Modernes Weihnachten mit Kähler Hammershøi Jul Die markanten Rillen von Kähler Hammershøi kennt wohl jeder in Dänemark – doch auch in Deutschland hat das profilierte Design, das Vasen, Schalen, Teller und Becher verziert, zahlreiche Anhänger. Nun wurde das klassische weiße Geschirr der Hammershøi-Serie von der Künstlerin Rikke Jacobsen mit weihnachtlichen Dekoren neu gestaltet. Jacobsen setzt dabei vor allem auf die Verbindung von Tradition und Moderne. “Es war ein einzigartiges Erlebnis, an der Entwicklung des ersten Weihnachtsgeschirrs von Kähler mitzuarbeiten”, sagt die Künstlerin stolz. Für sie ist die Hammershøi-Serie “das elegante und zeitlose …

rotter-slider

Rotter Glas – Kristallglas in Perfektion

Von Schlesien hinaus in die Welt: Die Glasmanufaktur Rotter Glas veredelt nun schon in 4. Generation feinstes Kristallglas. Was mit Franz Rotter im 19. Jahrhundert begann, lässt sich heute als traditionelles Familienunternehmen erster Güte bezeichnen. Heute werden die funkelnden Kunstwerke aus Glas in Lübeck produziert. Wir stellen euch Rotter Glas vor und berichten, was es mit dem Bestseller der Firma auf sich hat – dem Kugelbecher. Kleine Schätze, hergestellt aus edlem Kristallglas. So lassen sich die schillernden Gläser der Lübecker Manufaktur Rotter Glas mit Fug und Recht bezeichnen. Für ihre Herstellung sind bis zu 15 Stunden nötig, zahlreiche Arbeitsschritte bis zum finalen Produkt – und alle werden bis heute in sorgfältiger Handarbeit hergestellt. Ganz so, wie Franz Rotter einst begann. Carl Rotter – Mit dem Kugelbohrverfahren zum Erfolg Der Namensgeber der Firma besaß eine ansehnliche Glasschleiferei mit 40 Facharbeitern. Bei der Bevölkerung war die Arbeitsstätte als “Rotter Schleife” bekannt und geschätzt. Auch der 1895 geborene Sohn, Carl Rotter, begeisterte sich für das väterliche Geschäft. Nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung strebte der junge Carl nach Höherem: Er …

ultimathule-slider

Ein iittala-Designklassiker feiert Geburtstag: Ultima Thule wird 50!

Schmelzendes Eis stand Pate als Inspiration für diese Kollektion, die nordischer kaum sein könnte: Ultima Thule von iittala. 2018 darf gratuliert werden zum 50. Jubiläum. Die ikonische Oberfläche der fein gearbeiteten Glasobjekte mit ihren markanten Rillen und Furchen ist heute beliebter denn je. Zeit genug, dem Klassiker von Tapio Wirkkala ein edles Make-Over zu verpassen: Ultima Thule präsentiert sich im stilvollen regenblauen Gewand. Und wir präsentieren euch die Hintergründe zum Geburtstagskind. Inari. So heißt die entlegene Gegend in Lappland, in die sich Tapio Wirkkala in den 1960er Jahren zurückzog, um seine legendäre Ultima Thule Kollektion zu entwerfen. Fernab vom hektischen Alltag und den sein Leben vorher bestimmenden Reisestrapazen, fand er genug Ruhe und Muße, um stundenlang jene Formen zu entwickeln, die bis heute der Glasherstellung dienen. Wirkkala, einer der Wegbereiter modernen finnischen Designs, kreierte in diesen Tagen im ländlichen Finnland eines der bekanntesten Designs iittalas. Ein Mythos. In Glas verewigt. Ultima Thule. Wieso genau dieser Name? Schon im Mittelalter war unter Ultima Thule ein mythischer Ort gemeint, hoch oben im Norden, der an den Grenzen …

wagenfeld-slider

Bauhaus-Klassiker: Wilhelm Wagenfeld und seine “Form 639”

Zeitlos. Elegant. Höchst funktional. Alles Zuschreibungen, die heute für Klassiker des Produktdesigns verwendet werden. Eine konsequent funktionale Formgebung verfolgte auch Wilhelm Wagenfeld bei seinen Entwürfen. Sein “Geschirrservice 639” ist ein bis heute produzierter Meilenstein der Porzellangestaltung. Wir präsentieren euch den Bauhaus-Schüler und geben Einblicke in sein Tischkultur-Meisterstück. Als Wilhelm Wagenfeld 1934 seine Geschirrserie Form 639 für die Porzellanmanufaktur Fürstenberg entwarf, ahnte er sicher noch nichts vom glorreichen Ruhm, der dem Porzellanservice später zuteil werden sollte. Die Bezeichnung “klassisch schön” passt bei dieser Kollektion mehr als genau. Denn Wagenfeld gestaltete auch dieses Produkt nach seiner Maxime “Alles Brauchbare muss schön sein, anders erfüllen die Dinge nicht ihren Sinn”. Doch wer war der Mann, der solch beinahe poetischen Grundsätze vertrat? Wilhelm Wagenfeld wurde am 15. April 1900 im Bremer Stadtteil Walle als erstes von drei Kindern geboren. Seine vierjährige Lehre zum Industriezeichner in der Silberwarenfabrik Koch & Bergfeld ab 1914 brachte ihm das erste nötige Handwerkszeug bei. Ab 1916 besuchte Wagenfeld zudem gleichzeitig die Bremer Kunstgewerbeschule, wo er drei Jahre verbrachte. Seine Begeisterung für Kunst lebte er …