Alle Artikel mit dem Schlagwort: Designklassiker

100 Jahre Alessi

Von der handwerklichen Metallverarbeitung zur international anerkannten Designschmiede: Das 1921 am beschaulichen Ortasee im Piemont gegründete Unternehmen Alessi steht heute für Design der Extraklasse. 2021 jährt sich die Gründung zum hundertsten Mal. Grund genug, einen Blick auf Alessis Geschichte und seine Jubiläumskollektion zu werfen Ob Philippe Starck, Michael Graves oder Ettore Sottsass. Die Liste renommierter Designer, Architekten und Künstler, die mit Alessi zusammen gearbeitet haben oder es bis heute tun, ist lang. Zahlreiche Produkte sind mittlerweile nicht nur reine Haushaltsgegenstände, sondern durch ihre einzigartige Gestaltung längst zu Designikonen aufgestiegen. Weltweit zieren zahlreiche Alessi Objekte die Schaukästen von Museen. Doch der Weg dahin war lang. Am Anfang war die Metallverarbeitung Traditionell war die Region rund um das piemontesische Städtchen Omegna durch das Metallhandwerk geprägt. Und so verwundert es wenig, dass auch Giovanni Alessi und sein Bruder 1921 ihre Metallwarenfabrik und Gießerei gründeten. Damals übrigens noch unter der Firmierung Fratelli Alessi Omegna. FAO, so die Kurzform, produzierte zunächst noch Messingknäufe, weitete das Produktsortiment jedoch alsbald aus. Auch Kannen, Tabletts oder Zuckerdosen – also Waren, die bis heute …

Von Handwerk und Nachhaltigkeit

Kaum ein Schlagwort ist derzeit in aller Munde, wie dieses: Nachhaltigkeit. In Zeiten von global gewachsener Umweltverschmutzung und Klimanotständen ist bei vielen das Bewusstsein für einen ökologisch verträglicheren Lebensstil gewachsen. Über die Reduzierung von Plastik und Einsparung von CO2 wird hinlänglich diskutiert. Doch auch Veränderungen auf dem Esstisch dienen der Nachhaltigkeit. Wer uns kennt, weiß: Wir lieben das Handwerk und mit viel Passion zum Produkt und Material hergestellte Designklassiker. Zeitlos schöne Ware, die seit Jahrzehnten besteht und weltweit beliebt ist. Na, was fällt euch hier auf? Richtig! Wir reden hier über Nachhaltigkeit. Design. Geschaffen für Generationen Begreifen wir nachhaltiges Leben grob definiert als eine Handlungsweise, die ressourcenschonend und ökologisch angemessen ist, um so den derzeitigen Zustand unserer Umweltsysteme zu erhalten oder gar zu verbessern, dann finden wir dieses Muster auch bei handwerklich hergestellten Produkten. Denn schon ihre Produktionsweise ist auf einen Grundaspekt von Nachhaltigkeit angelegt: Langlebigkeit. Die Verwendung von hochwertigen Materialien und die sorgsame, händische Herstellung garantiert nicht nur eine lange Nutzungsdauer und viel Freude am Produkt, sondern auch eine sparsame Verwendung von Ressourcen. Als …

mono – 60 Jahre “Made in Germany”

Mettmann in Nordrhein-Westfalen. Kaum zu glauben, aber: Hier hat eine renommierte Manufaktur ihren Sitz. Und darf 2019 bereits auf 60 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Grund genug, das Traditionsunternehmen mono und seine genialen Designklassiker zu würdigen. A wie Anfang. So einfach. Und so passend als Beschreibung für das erste Edelstahlbesteck der Marke: mono a. Das schlicht und aufs Wesentliche reduzierte Besteck von 1959 begründete maßgeblich den Aufstieg der nordrhein-westfälischen Firma. Die Geschichte hinter mono geht jedoch tiefer, weit über 100 Jahre zurück. Designtradition. Seit 1895. 1895 beginnt die Geschichte des deutschen Besteckproduzenten mit der Gründung der Britaniawarenfabrik W. Seibel durch Fabrikant Wilhelm Seibel I. Er legte den Grundstein für das Familienunternehmen, das heute in 5. Generation (unglaublich!) erfolgreich geführt wird. 1911 wurde ins hessische Ziegenhain expandiert, wo die Söhne Heinrich und Alfred Seibel den Betrieb übernahmen. Nach zwei Weltkriegen begann ab 1945 der Wiederaufbau, der zunächst aufgrund der steigenden Nachfrage nach Besteck nur eine Richtung kannte: Stets nach oben. Die 1950er Jahre waren hingegen geprägt von der steigenden Konkurrenz aus Spanien und Fernost. Entlassungen waren die Folge, …

Hachiman Omnioutil Eimer: Designklassiker aus Japan

Wenn redensartlich alles “im Eimer ist” verheißt das normalerweise nichts Gutes. Nicht so bei einer ganz besonderen Variante aus Japan. Denn der Omnioutil Eimer der japanischen Firma Hachiman ist ein wahres Multitalent. Ob drinnen oder draußen: Wir zeigen euch, was er alles kann. Schränke, Truhen, Regale. Möglichkeiten zum Verstauen von Dingen gibt es zahlreiche. Der Hachiman Eimer jedoch treibt die Nutzungsmöglichkeiten beinahe ins Unendliche. Seit seiner Einführung im Jahr 1993 entwickelte er sich zu einem herausragend praktischen Produkt weltwelt. Nicht zuletzt deswegen wurde der Omnioutil Eimer 2010 mit dem Long Life Design Award des Japan Institute of Design Promotion ausgezeichnet. Gerade seine universelle Nutzung macht den Eimer mit der gewellten Optik zum perfekten Alltagshelfer. Denn ob -20 Grad Celsius Frost oder bis zu 120 Grad Celsius Hitze, der aus robustem Kunststoff hergestellte Eimer ist für alle Gegebenheiten gemacht. Benutzt ihr den Hachiman im Interior-Bereich, ist von Kochen bis zu Haushaltsführung alles möglich: Der lebensmitteltaugliche Eimer eignet sich zur Lagerung von Lebensmitteln, wie Reis, Nudeln oder Gemüse. Doch auch Küchenabfälle lassen sich darin leicht entsorgen. Benutzen …

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100 Jahre Bauhaus. Eine Kunstschule, ihrer Zeit voraus.

Innovativ. Neu. Wegweisend: Das als Kunstschule gegründete Staatliche Bauhaus feiert 2019 sein 100-jähriges Jubiläum. Grund genug, einen Blick zurück zu werfen in eine spannende Epoche, in der aus visionären Ideen Objekte entstanden, die heute zu Ikonen der Designgeschichte zählen. Auch im Bereich der Tischkultur brachte das Bauhaus einige Ikonen hervor. Weimar 1919. Der Erste Weltkrieg war vorbei, eine neue Zeit brach an. Während die Nationalversammlung in der thüringischen Stadt die erste Demokratie auf deutschem Boden auf den Weg brachte, wurde an anderer Stelle von Walter Gropius das Staatliche Bauhaus gegründet. Ein lebendiger Ort, ein Experimentierfeld für Kunstschaffende, Kreative, Visionäre. Neue Zeit. Neue Ideen. Die Grundidee war so simpel wie komplex: Nichts Geringeres als die Zusammenführung von Kunst und Handwerk, Architektur als Gesamtkunstwerk, ja, geradezu einen “Bau der Zukunft” zu erschaffen. Nach Kaiserreich und Weltkrieg strebten nicht nur im politischen Bereich Menschen danach, zukunftsweisende Ideen einzubringen und umzusetzen. Auch in Handwerk und Kunst wollten Persönlichkeiten Neues auf den Weg bringen. Wird heute an das Bauhaus gedacht, schießen sofort Namen, wie Gropius, Itten oder Breuer in den …

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Das weiße Gold aus Hohenberg: Workshop bei der Porzellanmanufaktur Dibbern

Für Zwei von uns hieß es mal wieder: Auf nach Bayern zur Porzellanmanufaktur Dibbern. Das traditionsreiche Unternehmen hatte vom 23. bis 25. September 2018 zum Workshop geladen und so machten sich Corinna und ich auf die Reise ins malerische Hohenberg in Oberfranken. Für euch blicken wir zurück auf die Schulung. Kommt mit in die faszinierende Welt des weißen Goldes! Porzellan begleitet mit seiner Eleganz in verschiedensten Formen und Farben die menschliche Kultur seit mehreren tausend Jahren. Bei unserem Besuch im Dibbern-Werk in Bayern konnten wir eindrucksvoll feststellen: Das edle Material hat nichts von seiner Faszination eingebüßt. Sonntag hieß es zunächst einmal: “Alles einsteigen, bitte!”. Auf uns wartete eine knapp 5 1/2 stündige Bahnfahrt. So ging es mit ICE bis Nürnberg und von dort aus weiter mit der Regionalbahn durch die hügelige Landschaft Frankens nach Markredwitz. Mit dem Taxi gelangten wir dann ins Hotel im Kurort Bad Alexandersbad. Nachdem die Zimmer fix bezogen waren, erkundeten wir noch ein wenig die kleine bayerische Ortschaft. Am Abend stand dann der erste Programmpunkt an: Ein gemeinsames Abendessen zum ersten …

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Ein iittala-Designklassiker feiert Geburtstag: Ultima Thule wird 50!

Schmelzendes Eis stand Pate als Inspiration für diese Kollektion, die nordischer kaum sein könnte: Ultima Thule von iittala. 2018 darf gratuliert werden zum 50. Jubiläum. Die ikonische Oberfläche der fein gearbeiteten Glasobjekte mit ihren markanten Rillen und Furchen ist heute beliebter denn je. Zeit genug, dem Klassiker von Tapio Wirkkala ein edles Make-Over zu verpassen: Ultima Thule präsentiert sich im stilvollen regenblauen Gewand. Und wir präsentieren euch die Hintergründe zum Geburtstagskind. Inari. So heißt die entlegene Gegend in Lappland, in die sich Tapio Wirkkala in den 1960er Jahren zurückzog, um seine legendäre Ultima Thule Kollektion zu entwerfen. Fernab vom hektischen Alltag und den sein Leben vorher bestimmenden Reisestrapazen, fand er genug Ruhe und Muße, um stundenlang jene Formen zu entwickeln, die bis heute der Glasherstellung dienen. Wirkkala, einer der Wegbereiter modernen finnischen Designs, kreierte in diesen Tagen im ländlichen Finnland eines der bekanntesten Designs iittalas. Ein Mythos. In Glas verewigt. Ultima Thule. Wieso genau dieser Name? Schon im Mittelalter war unter Ultima Thule ein mythischer Ort gemeint, hoch oben im Norden, der an den Grenzen …

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Bauhaus-Klassiker: Wilhelm Wagenfeld und seine “Form 639”

Zeitlos. Elegant. Höchst funktional. Alles Zuschreibungen, die heute für Klassiker des Produktdesigns verwendet werden. Eine konsequent funktionale Formgebung verfolgte auch Wilhelm Wagenfeld bei seinen Entwürfen. Sein “Geschirrservice 639” ist ein bis heute produzierter Meilenstein der Porzellangestaltung. Wir präsentieren euch den Bauhaus-Schüler und geben Einblicke in sein Tischkultur-Meisterstück. Als Wilhelm Wagenfeld 1934 seine Geschirrserie Form 639 für die Porzellanmanufaktur Fürstenberg entwarf, ahnte er sicher noch nichts vom glorreichen Ruhm, der dem Porzellanservice später zuteil werden sollte. Die Bezeichnung “klassisch schön” passt bei dieser Kollektion mehr als genau. Denn Wagenfeld gestaltete auch dieses Produkt nach seiner Maxime “Alles Brauchbare muss schön sein, anders erfüllen die Dinge nicht ihren Sinn”. Doch wer war der Mann, der solch beinahe poetischen Grundsätze vertrat? Wilhelm Wagenfeld wurde am 15. April 1900 im Bremer Stadtteil Walle als erstes von drei Kindern geboren. Seine vierjährige Lehre zum Industriezeichner in der Silberwarenfabrik Koch & Bergfeld ab 1914 brachte ihm das erste nötige Handwerkszeug bei. Ab 1916 besuchte Wagenfeld zudem gleichzeitig die Bremer Kunstgewerbeschule, wo er drei Jahre verbrachte. Seine Begeisterung für Kunst lebte er …

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Designklassiker mit Pfiff: Alessi 9093 Wasserkessel

Some like it hot – nicht nur ein bekannter Filmtitel, sondern auch beim Zubereiten von heißem Wasser sehr passend. Mit einem Wasserkocher ist diese Aufgabe mittlerweile zum Kinderspiel geworden. Über die reine Funktion hinausgehend, gibt es jedoch ausgewählte Alltagshelfer, die auch aufgrund ihres Designs die Küche optisch verschönern: Der Alessi Wasserkessel mit der einprägsamen Artikelnummer 9093 ist so ein außergewöhnliches Objekt. Wir stellen euch den Designklassiker vor. Ihr kennt sie sicher, die Redensart “einen Vogel haben”. Die Bedeutung dahinter, die im normalen Sprachgebrauch eher negativ besetzt ist, lässt sich beim Wasserkessel von Alessi wunderbar ins Positive umwandeln: Denn der kleine vogelförmige Aufsatz am Ende des Ausgießers weist euch fröhlich pfeifend darauf hin, dass das Wasser kocht. Der trillernde Aufsatz ist jedoch nur eine Besonderheit des eleganten 9093-Kessels. Beginnen wir zunächst mit dem Wesentlichen. Der Alessi Bird Kettle, wie das funktionale Küchengerät in seiner englischen Bezeichnung genannt wird, wurde 1984 vom amerikanischen Designer und Architekten Michael Graves entworfen. Graves, 1934 in Indianapolis geboren, schloss 1959 sein Architekturstudium an der rennomierten Harvard University ab und lehrte seit …